Auswärtiges Amt sagt "Aghet"-Konzert der Dresdner Sinfoniker in Istanbul ab
Die Dresdner Sinfoniker wollten Aghet am 5. November in Belgrad, am 10. November in der armenischen Hauptstadt Eriwan, sowie am 13. November in einer leicht veränderten Fassung in Istanbul aufführen. Während die ersten beiden Konzerte stattfinden, sagte das Auswärtige Amt laut einer Meldung auf mdr.de heute die Istanbuler Aufführung in den Räumen des deutschen Generalkonsulats ab, da die Räumlichkeiten am 13. November nicht zur Verfügung stünden. Die Einladungen zu der Veranstaltung seien ohne Beteiligung des Auswärtigen Amtes erfolgt. Dazu erklärt die Dresdner Europaabgeordnete Cornelia Ernst (DIE LINKE.):
Die Brisanz von Aghet in Istanbul war dem Auswärtigen Amt schon seit Monaten klar. Offensichtlich wollte man nicht alles dafür tun, dass die Aufführung stattfindet. Im Frühjahr hatte die Türkei bei der Europäischen Kommission interveniert und eine Entfernung des Projekts von der Homepage verlangt. Im September war die Türkei aus Creative Europe ausgestiegen. Eine weitere Eskalation lag nahe.
In 19 Tagen sollte das Konzert stattfinden, es war an der Zeit, die Einladungen rauszuschicken. Dass dies nun zum Anlass genommen wird, das Konzert abzusagen, offenbart: Das Auswärtige Amt wollte nicht alles dafür tun, dass das Konzert stattfindet, sondern hoffte auf irgendeinen Anlass, die Aufführung abzusagen.