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Montag, 4. Dezember 2017, 10:00 - 18:00, Brüssel

Just Transition / Gerechter Übergang

Investitionen für Gute Arbeit in einer CO2-armen Gesellschaft

(English Version see below) 

Just Transition/Gerechter Übergang - Investitionen für Gute Arbeit in einer CO2-armen Gesellschaft”

 

Montag, 4. Dezember 2017 in Brüssel, Belgien

von 10 Uhr bis 18 Uhr

Ort: Maison des Associations Internationales, 40 Rue Washington, 1050 Brussels

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch

 

Zurzeit verhandeln das europäische Parlament und der Rat der EU das sogenannte “Winterpaket”, mit dem die europäische Gesetzgebung zu Energieeffizienz, Förderung erneuerbarer Energien, Energieeffizienz von Gebäuden und zum Strombinnenmarkt überarbeitet wird. Die bereits vorliegenden Zwischenergebnisse zeigen, dass es sehr schwierig wird, bindende Ziele für erneuerbare Energien und für ambitionierte Energieeffizienzmaßnahmen und ein politisches Bekenntnis für einen Kohle- und Atomausstieg zu erreichen.

Die aktuellen nationalen Verpflichtungen im Rahmen des Pariser Klimaabkommens reichen überhaupt nicht aus, um die globale Erwärmung unter zwei Grad zu halten - der UNEP Emissions Gap Report von 2015 hat gezeigt, dass eine Lücke von 14 Gigatonnen CO2 bis 2030 besteht. Es ist dringend notwendig, dass die Mitgliedstaaten ihre nationalen Ziele heraufsetzen und ihre langfristigen Klima- und Energiepläne entsprechend anpassen, um ein schnelleres Wachstum der Erneuerbaren Energien, mehr Anstrengungen bei Energieeffizienzmaßnahmen, und einen „gerechten Übergang“ in der Energieerzeugung und im Verkehrsbereich bei gleichzeitigem Ausstieg aus der Kohle und der Atomenergie zu erreichen.

Hinzu kommt: die Europäische Union leidet immer noch an einer tiefen sozialen Krise, ausgelöst durch die Finanz- und Wirtschaftskrise, schrumpfende Binnennachfrage, sinkende öffentliche Nachfrage, Vernachlässigung der öffentlichen Investitionstätigkeit und die Sparpolitik der letzten Jahre. Die leichte wirtschaftliche Erholung macht sich bei der Zahl der arbeitslosen Menschen kaum bemerkbar. Hierauf müssen wir mit konkreten Maßnahmen reagieren, um den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt in der EU zu stärken. Wir brauchen ein Investitionsprogramm für nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung, die Schaffung von Arbeitsplätzen mit „guter Arbeit“ und einen gerechten Übergang zu einer CO2-armen Gesellschaft. 

Wir brauchen eine progressive Industrie- und Investitionspolitik, die auf ein starkes Wachstum der erneuerbaren Energien, ambitionierte Energieeinsparungen, Sektorkopplung und den gerechten Übergang bei Energieerzeugung, Transport, Landwirtschaft und den Ausbau intelligenter Stromnetze gerichtet ist. Wir brauchen eine progressive industrielle Revolution! 

Wir werden Politiker aus verschiedenen Kohleregionen in Spanien, Polen und Deutschland einladen, sowie Gewerkschafter, Klimaaktivisten und die europäische Kommission, um folgende Fragen zu diskutieren: 

- Wie kann der politische Diskurs gestärkt werden, der nachhaltiges Wachstum, einen gerechten Übergang und eine sozial-ökologische Transformation fordert? Wie können Kampagnen für die Schaffung von guter Arbeit im Bereich der erneuerbaren Energien (sog. „climate job campaigns“) dabei unterstützend wirken? Wie kann gute Arbeit im verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor geschaffen werden?

 - Wie kann ein fortschrittliches Investitionsprogramm, das auf die sozial-ökologische Transformation ausgerichtet ist, finanziert werden? Wie kann der Ausstieg aus der Kohle sozial und wirtschaftlich abgefedert werden? Wie kann die Unterstützung von Gewerkschaften und Arbeitern in den Kohleregionen gewonnen werden? Wie können sie mit der Klimabewegung zusammenarbeiten?

- Wie ist die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens zu bewerten? Was muss mit Blick auf die Klima-und Energiepolitik getan werden - sowohl auf globaler, als auch europäischer, nationaler, regionaler und lokaler Ebene?

- Welche „best practices“, also bewährte Verfahren für einen Gerechten Übergang gibt es auf regionaler und lokaler Ebene? Wie können lokale und regionale Akteure vor Ort eingebunden werden?

 

Wir freuen uns, Sie auf unserer Konferenz begrüßen zu dürfen.

 

Entwurf des Programms:

 

Podium1: Kampagnen der Gewerkschaften “Climate Job Campaigns” und Forderungen nach einem Investitionsprogramm für ein soziales und ökologisches Europa

Moderation:

Referenten:

- Julien Rivoire (Gewerkschaft FSU- Solidaires, Frankreich)

- Dulcie Fairhurst (PCS, Gewerkschaft, Vereinigtes Königreich)

- Benjamin Denis (ETUC, Europäischer Gewerkschaftsbund, Brüssel)

- Fabienne Grébert (Regionalrat, Frankreich)

 

Podium 2: Welche Instrumente brauchen wir, um einen Gerechten Übergang zu finanzieren?

Moderation:

Referenten: 

- Marco Böhme, Mitglied des Landtages Sachsen, Fraktion DIE LINKE. (angefragt)

- Aleksandra Tomczak, Europäische Kommission, Generaldirektion Energie, Koordinatorin für EU und Kohle (policy coordinator for EU coal)

- Sophia Ciercoles, Bürgermeisterin von Andorra, Teruel, Spanien

- Janusz Piechocki, Bürgermeister von Margonin, Polen (angefragt)

 

Podium 3: Bewährte Verfahren für einen Gerechten Übergang

Moderation:

Referenten:

- Molly Walsh, Friends of the Earth Europe

- Sean Sweeney or Maité Llanos, Trade Unions for Energy Democracy, TUED

- Bürgermeister von Pittsburgh oder Berkeley, Kalifornien, USA (angefragt)

- Olivier Soria, Lacanau Stadtrat, Parti de Gauche

 

 

Podium 4: Von COP21 zu COP23 - eine kritische Bewertung

Moderation:

Referenten:

- Steffen Kühne, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Deutschland

- Frederik Moch, Deutscher Gewerkschaftsbund, Abteilungsleiter für Struktur-, Industrie- und Dienstleistungspolitik (angefragt)

- Vertreter der Red-Green-Alliance aus Dänemark

 

 

Link zur Videoaufzeichnung der ersten Konferenz „Just Transition“ am 5. Dezember 2016

https://www.youtube.com/watch?v=EztPIu0Ftww

Reader der ersten Konferenz “Just Transition” am 5. Dezember 2016

https://www.dielinke-europa.eu/kontext/controllers/document.php/674.2/4/dc42b3.pdf

Konferenz organisiert unter Mitwirkung von transform!europe

Anmeldung bei: manuela.kropp@ep.europa.eu

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Just Transition - Investments for decent jobs in a low-carbon society

 

Currently, the European parliament and the Council negotiate the so-called “winter package” which will change existing legislation in the field of energy efficiency, renewable energy support schemes, the electricity market design and the energy performance of buildings. Unfortunately, the political negotiations on the “winter package” show that it will be difficult to achieve binding targets for the deployment of renewable energy, for ambitious energy efficiency measures, for a phase-out of fossil fuels and nuclear power.

 

Besides, the expectations for COP23 are progress on pre-2020 commitments and progress on the work programme to implement the Paris Agreement. But the current commitments under the Paris Agreement are not sufficient to limit global warming well below 2 degrees - the UNEP Emissions Gap Report 2015 showed that a mitigation gap of 14 GtCO2 exists for 2030. The member states need to ratch up their national commitments and change their long-term national climate and energy policy plans to ensure a much faster growth of renewable energy deployment, fostering energy efficiency measures, a just transition in the sectors of energy generation, transport and agriculture, and the phase-out of fossil fuels and nuclear power.

 

What is more: the European Union not only faces a climate crisis, but a deep social crisis, caused by economic slump, shrinking domestic demand, shrinking public demand, neglect of public investment, the focus on austerity and, as a consequence, high rates of unemployment in a lot of member states. Europe is now recovering with slow growth and unemployment is gradually falling. But recession followed by tentative recovery is no cause for celebration. We need to respond with concrete solutions to ensure economic cohesion and sustainable, economic development in the European Union. We need investment for sustainable growth and quality job creation, quality public services, just transition towards a low-carbon economy, and the creation of decent work. In the preamble of the Paris agreement there is a clear reference to just transition: countries have committed to base their de-carbonisation strategies on concepts of just transition and on decent work. 

 Workers in high carbon industries and their trade unions are facing a major dilemma in this process. On the one hand, they will have to shoulder the biggest burden in the transition to a sustainable, low-carbon economy. On the other hand, unions are forces of societal change that understand the potential and the benefits of collective action. If unions in high carbon sectors use their clout to exclusively protect jobs in the short term they are missing out on an opportunity to shape the transition to a low-carbon economy. 

 

We need a progressive industrial and investment policy geared towards a strong growth of  renewable energy generation, ambitious energy savings and energy efficiency measures, sector coupling, just transition in the sectors of energy, transport and agriculture, and grid enhancement - we need a progressive third industrial revolution!

 

We will invite politicians coming from coal regions such as Spain, Poland and Germany, trade unionists, climate activists and the European commission to discuss the following questions:

 

- How to strengthen the political discourse demanding investment for sustainable growth, just transition and social-ecological transformation? How can “decent climate jobs campaigns” support this goal? How can decent climate jobs be created in the manufacturing and service sector?

- How to finance such a progressive investment programme targeted at a just transition? How to support the phase- out of coal? How to win the support of trade unions and workers in coal regions?

- How to assess the implementation of the Paris Climate Agreement? What needs to be done in terms of climate and energy policy, at global, European, national, regional and local level?

- Which are best practices at local and regional level? How to involve local and regional stakeholders? 

 

We are looking forward to welcoming you at our conference!

 

Draft programme:

Monday, 4 December 2017, from 10 a.m. to 6 p.m.

MAI, Maison des Associations Internationales, Rue Washington 40, 1050 Brussels

Languages: German, English, French, Spanish

 

Session 1: European trade unions-led climate jobs’ campaigns and massive investment plans for another Europe

Facilitation:

Speakers:

- Julien Rivoire (FSU- Solidaires, France)

- Dulcie Fairhurst (PCS, trade union, United Kingdom)

- Benjamin Denis (European Trade Union Confederation, ETUC, Brussels)

- Fabienne Grébert (Regional Counselor, France)

 

Session 2: What instruments to fund a just transition?

Facilitation:

Speakers: 

- Thomas Domres, DIE LINKE., Member of regional parliament Brandenburg, Germany

- Aleksandra Tomczak, European Commission, DG Energy, policy coordinator for EU coal

- Mayor Sophia Ciercoles, (Spain, Teruel) (tbc)

- Mayor Janusz Piechocki, Margonin, Poland (tbc)

 

Session 3: Best practices of Just Transition

Facilitation:

Speakers: 

- Molly Walsh, Friends of the Earth Europe, Brussels

- Sean Sweeney or Maite Llaons, Trade Unions for Energy Democracy, TUED

- Mayor of Pittsburgh or Mayor of Berkeley (California), United States

- Olivier Soria, Lacanau municipal counsellor, Parti de Gauche - on Alternative energy production on a municipal level

 

Session 4: From COP21 to COP23, a critical assessment

Facilitation:

Speakers: 

- Steffen Kühne (Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin, Germany)

- Ver.di,

- Danish Red-Green Alliance

 

Link to the video of the first conference on “Just Transition” on 5 December 2016

https://www.youtube.com/watch?v=EztPIu0Ftww

Reader of the first conference on “Just Transition” on 5 December 2016

https://www.dielinke-europa.eu/kontext/controllers/document.php/674.2/4/dc42b3.pdf

 

Please register at: manuela.kropp@ep.europa.eu

Where?

Maison des Associations Internationales
40 Rue Washington
1050 Brüssel
Konföderale Fraktion der Vereinten Europäischen Linken/Nordische Grüne Linke (GUE/NGL)